Graffiti im Klinikum
Dieses Graffiti im Klinikum Wahrendorff hat einen etwas längeren Anlauf und ist eine neue Umgebung für uns. Ich habe zwar schon Freunde in der Psychiatrie besucht, aber nie längere Zeit dort verbracht oder hinter die Kulissen geschaut. Wie für viele Menschen in unserer Welt Leben haben wir diesbezüglich mit Sicherheit auch unsere Schubladen im Kopf. Ob Angst vor den Menschen oder Unverständnis für ihr Verhalten, ohne Kontakt zu ihnen aufzubauen ist es schwierig diese Muster im Kopf abzulegen.
Wir haben das Glück durch unsere Arbeit jeden Tag mit neuen Themen und Menschen in Kontakt zu kommen und so ständig dazu zu lernen. Zu merken das äußerliches Auftreten keinen Menschen alleine ausmacht. Die Bewohner sind nämlich sehr freundlich zu uns und freuen sich das wir ihren Pausenraum, in dem der Kicker stehen soll, verschönern. Bei einigen Bewohnern ist das Thema Graffiti sogar so gross das wir planen mit ihnen gemeinsam einen Workshop zu machen und so etwas ganz besonderes in ihr Leben bringen. Das Thema ist Fussball, besser gesagt Hannover 96, aber wie wir es präsentieren ist uns überlassen.
Da wir mit einer modern denkenden Architektin zusammenarbeiten findet sich schnell eine grafische Annäherung an das Thema in der nur wenige realistische Elemente auftauchen. Auch Graffiti soll präsent bleiben, aber das ist ja für uns nicht schwer und passt an dieser Stelle sehr gut. Da wir das Bild komplett mit Dispersionsfarbe und Farben auf Wasserbasis umsetzen ist es auch gut das wir nicht zu sehr ins Detail müssen. Die Systeme sind zwar immer besser, kommen aber leider noch nicht ganz an die Nitrolacke mit ihren entsprechenden Härtern drin.
Die Arbeit und das Ergebnis macht uns wirklich Spaß und außer das mich am ersten Tag fast ein Oberlicht, ein Fenster erschlägt läuft alles perfekt. Als ich das Fenster öffnen will, reißt eine Halterung ab und es schlägt Millimeter neben meinem Kopf gegen das andere Fenster. Mein Kollege sieht das und kann es auch nicht glauben was ich für ein Schwein gehabt habe.