Graffiti Schrift
Graffiti Schrift ist soetwas wie das Herz unserer Kunst. Oft hört man von Leuten das unsere Bilder und Figuren so schön aussehen, aber diese Schrift…diese Schrift ist ein Phänomen. Wenn die Leute ihren eigenen Namen lesen oder den eines Freundes gefällt ihnen Graffiti Schrift auf einmal. Eine Anekdote verdeutlicht das. In den 90ern besprühte ich eine Wand auf einem Vordach. Meine Mutter kam auf dem Weg zur Arbeit jeden Tag an diesem Schriftzug vorbei und da sie meine Handschrift kennt wurde ihr natürlich schnell klar das ihr Sohn der Urheber war. Selbstverständlich erhob sie ihren moralischen Zeigefinger und wies mich auf die Gefahren meines Tuns hin. Natürlich verurteilte Sie mein Handeln auch als moralisch nicht vertretbar. Ich erkannte in diesem Moment aber auch ein Lächeln auf ihrem Gesicht und bin mir sicher das sie sich jeden Morgen gefreut hat an ihr Söhnchen zu denken. Auch wenn sie es nie zugeben wollte hat sie sich definitief gefreut. So einfach funktioniert Graffiti Schrift.
Schriftarten
Die Ästethik dieser Schrift beruht auf einer Mischung aus kalligrafischen Elemten, Druckschrift bis hin in die Handschrift. Wir unterteilen in einige Grundlegende Schriftarten.
Ganz am Anfang vom Graffiti steht der Tag. Der Tag ist soetwas wie unsere Unterschrift die wir möglichst oft in unserer Umgebung verteilen. Um so innovativer er aussieht und um so gewagter die Stellen sind um so besser ist die Aufmerksamkeit der Menschen. Der Tag steht für mich als Sprüher nicht nur für sich sondern für alles was ich vom jeweiligen Sprüher kenne. Es geht um eine Art Gesamtpaket. Ich sehe z.B. einen Tag von Moses und denke an jeden Zug den ich von ihm gesehen habe, an jeden Tag und ggf. sogar an die Person. Aus diesem Grund ist für mich ein Tag ogt schon sehr spannend und wenn ich durch die Stadt fahre ist es wie Zeitungslesen. Die gesamte Sichtweise wird als Sprüher anders. Ich komme ich eine neue Stadt und bewundere nicht als erstes die Architektur, sondern die Bilder die ich darauf lese.
Streetbombing
Das zweite was und seit unserer Jugend extrem gepackt hat ist das sogenannte Bombing, oder besser Street Bombing. So nennen wir simple, gut lesbare Schriftzüge die man an möglichst gut sichtbaren Plätzen im öffentlichen Raum platziert. Auch die Größe spielt dabei eine Rolle. Früher war unsere Prämisse um so größer um so besser. Wenn du an deinem Namen, oder dem deiner Crew in 5 Meter hohen Buchstaben vorbei fährst ist das wohl eins der besten Gefühle die ich mir vorstellen kann. Das Gefühl wird sehr gut in diesem Rasko Video transportiert…
Nachdem man sich durch Tags und Bombings ausgetobt hat wird, auf jeden Fall für mich, die Qualität ein immer entscheidender Faktor. Dabei kommt das Stylewriting ins Spiel. Buchstaben die verspielt sind, durch Verbindungen zusammengefügt werden und letztendlich durch eine persönliche Handschrift zu deinem eigenen Style werden. Wenn die Zeit reicht werden die Buchstaben mit anspruchsvollen Fill ins ausgearbeitet und mit Licht oder 3D Effekten zum burnen gebracht.