Graffiti Klagemauer
Dieses Graffiti transportiert die Klagemauer aus Jerusalem in einen Ortsteil von Bad Nenndorf nahe Hannover. Seltend lässt mich ein Projekt so gut verstehen das die Schubladen in jedem unserer Köpfe präsent sind aber nicht immer stimmen. Ein jüdisches Paar kommt mit dem Wunsch auf mich zu verschiedenen jüdisch orthodoxe Symbole auf ihre Fassade zu sprühen. Auch wenn ich selbst schon zweimal in Israel war und mich das Land sehr beeindruckt hat bin ich skeptisch ob ich einen religiösen Inhalt vertreten möchte. Seit Jahren beschäftige ich mich außerdem in gemeinsamen Projekten mit der Gedenkstätte Ahlem mit jüdischer Geschichte in Hannover.
Nachdem mir die Geschichte der beiden Bewohner erzählt wird denke ich anderes. Die Erlebniss der beiden enden mit einem Angriffs des Nachbarn und einer Gerichtsverhandlung. Es wird mir schnell klar das ich das Anliegen gerne unterstützen will. Wenn Juden in unserem Jahrtausend immer noch fürchten müssen sich offen zu zeigen unterstütze ich sie gerne dabei es zu tun. Die komplexen Ideen sammele ich und bette ise in eine Art optische Illusion ein. Das Problem ist das die Architektur des Gebäudes wenig Fläche für Motive bietet und somit sehr unruhig ist. Die geplanten Motive machen die Unruhe in der Architektur nicht ruhiger. Die Idee ist also die Architektur mit Jerusalem und der Klagemauer verschmelzen zu lassen. In dieser Szenerie sind verschiedenen Orthodoxe in Lebensgröße unterwegs und unterstützen so die Illusion.
Bei der Umsetzung unterstützt mich Moritz Harzendorf. Wir beide sind erstaunt als sich herausstellt das die beiden Auftraggeber nicht nur orthgodox sind sondern in den 90ern auf den selben Technopartys wie wir getanzt haben. Schöne wenn die Schubladen doch nicht so eng sind. Während der gesammten Arbeit werden wir herzliche versorgt. Mich bestärkt immer mehr das Gefühl das ich etwas der ausradierten Kultur zurückholen und sichtbar machen kann. Somit bin ich glücklich diesen Auftrag angenommen zu haben.
Mitarbeit: Moritz Harzendorf